Warum?
Warum mache ich das alles?
Für mich sind die "guten alten" Videospielautomaten ein Stück Kindheit -dabei war ich fast nie in einer Spielhalle. Im sogenannten "Golden Age" der Videospiele standen Pac-Man, Donkey Kong, Gyruss oder auch Centipede in Kaufhäusern, Gaststätten (die noch nicht mal verrucht sein mußten) und vielen anderen öffentlich zugänglichen Plätzen. Viele dieser Spiele konnte ich ein paar Jahre später auf meinen ersten Heimcomputer, dem Atari 800XL, zu Hause spielen. So schön es auch war - es war nie das Gleiche wie an einem echten Automaten.
Videospielautomaten sind ein Stück Geschichte - mit ihnen fing erst alles richtig an. Natürlich waren diese für die damalige (nur damalige?!) Politik etwas ganz Schreckliches und jugengefährdendes - und wurden so schnell im Dunstkreis der Spielhallen verfrachtet, gleich neben den Geldspielautomaten, die so manchen Individuen vorgaukelten, sie könnten viel Geld damit machen.
Ich persönlich ziehe da einen ehrlichen Videospielautomaten vor - er hat nie behauptet, daß man auch nur einen Cent wiederbekommt! Allerdings sehen auch fast alle Spiele im Attractmode, dem automatischen Vorspielmodus, viel einfacher aus als sie wirklich sind. Hat man aber erstmal ein paar Runden probiert, fängt man an, den Automaten zu begreifen und erhält eine reelle Chance, immer weiterzukommen.
Leider hatte ich damals immer nur wenige Mark in der Tasche und habe daher kein Spiel wirklich gemeistert -außer einem stupide programmierten, langweiligen Fahrrad(?)fahrspiel, wo ich immerhin eine halbe Stunde gefahrlos auf dem Mittelstreifen verbracht hatte, umsäumt von hupenden Autos.
So entstehen Kindheitstraumata, doch dann kam MAME. Wir alle bekamen die Chance, die Spiele unserer frühen Jugend nach Hause zu nehmen. Und diesmal blieben die Markstücke in unserer Tasche.